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Finance Watch
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Making finance serve society
Februar 2013
High frequency trading
Sie haben das Webinar über HFT im Dezember verpasst? Eine Aufzeichnung gibt es jetzt auf unserer Website: Benoît Lallemand, unser HFT-Experte, erklärt in einfachen Worten und mit anschaulichen Infografiken: Was genau ist Hochfrequenzhandel und wo liegt das Problem? (auf Englisch) Was passierte nach der Liberalisierungswelle der Börsen? Und was muss sich ändern, damit sie wieder der Realwirtschaft Nutzen bringen?

Hochfrequenzhandel - Debatte nimmt Fahrt auf

Der Hochfrequenzhandel (HFT) ist eine Handelstechnik mit ausgefeilten Algorithmen, um Wertpapiere (Aktien, Derivate, Anleihen) fast in Lichtgeschwindigkeit zu handeln. Innerhalb von nur zehn Jahren hat er die Finanzmärkte revolutioniert, nicht immer im positivsten Sinne. Es ist offensichtlich, dass missbräuchliche HFT-Strategien endlich unter Kontrolle gebracht werden müssen. Verschiedene Vorschläge, wie man das tun könnte, werden derzeit in Brüssel (MiFID 2), Deutschland (Hochfrequenzhandelsgesetz), Frankreich (Projet de loi de séparation et de régulation des activités bancaires) und anderswo diskutiert.

Am 16. Januar 2013 standen WEED, ein Finance Watch-Mitglied, und Finance Watch bei einer öffentlichen Anhörung des Finanzausschusses des Deutschen Bundestages zum Hochfrequenzhandel Rede und Antwort. Unsere Botschaft ist eindeutig: Der deutsche Vorschlag, wie er vorliegt, wird auf den Märkten nichts ändern! Warum? Lesen Sie die Stellungnahme von unserem Experten Benoit Lallemand, unsere Pressemitteilung und verfolgen Sie das interaktive Video mit Benoît, wenn er die Fragen der Abgeordneten beantwortet.

Am 16. Januar hat das Europäische Parlament neue Regeln zur Regulierung von Ratingagenturen beschlossen. Sie verbessern die Transparenz der Ratings, indem u.a. die aktuellen Buchstaben-Ratings wie AAA ergänzt werden durch eine einfache Zahl zur Bemessung der Ausfallwahrscheinlichkeit. Dies ist eine der Ideen, die Finance Watch bei der Anhörung im EU-Parlament eingebracht hatte. Um die vollständige Rede zu lesen bzw. das Video zu sehen, klicken Sie hier.

Information is not enough © Frédéric Hache / Finance Watch

Neue Regelungen für Benchmarks

Angesichts der heftigen Probleme, die im Zusammenhang mit dem Libor und einigen Rohstoff-Benchmarks ans Licht gekommen sind, ist der Ruf nach gesetzlichen Regelungen laut geworden. Denn dort, wo über so Wichtiges wie Kraftstoff- oder Hypothekenpreise mitentschieden wird, sollte es so wenig Interessenkonflikte wie möglich geben.

In seinem Beitrag zur Konsultation der Europäischen Kommission weist Finance Watch darauf hin, dass es zwar zahlreiche Vorschriften zu Finanzprodukten gibt, aber keine zu Benchmarks, an die sie preislich gebunden sind. Was uns wichtig ist: Der gesellschaftliche Nutzen von Benchmarks sollte maximiert und gleichzeitig die Möglichkeit ihrer Manipulation extrem minimiert werden. Wir würden uns einen neuen regulatorischen Rahmen wünschen, der die wirtschaftliche Kernaufgabe von Benchmarks fördert und ihre Integrität sichert.

Lesen Sie den ganzen Konsultationsbeitrag (auf Englisch) und unsere Pressemitteilung

Beim Schattenbankenwesen handelt es sich um ein System der Kreditvermittlung, das Marktteilnehmer und Aktivitäten außerhalb des regulären Bankensystems miteinbezieht. Es kann dabei durchaus die langfristige Finanzstabilität gefährden. Deshalb beabsichtigt die Europäische Kommission, für eine stärkere Aufsicht und Regulierung des Schattensbankensystems zu sorgen. Finance Watch hat klar Stellung bezogen: Es ist von entscheidender Bedeutung für die Stabilität des Systems, dass bei der Regulierung der Schattenbankenaktivitäten ein ähnlich hoher Standard gesetzt wird wie bei Banken. Unsere Botschaft wurde gehört. Hier ist die Zusammenfassung der Konsultation die im Dezember 2012 veröffentlicht wurde.

Webinar über Anlageprodukte Weihnachtsgeschenke: Die vier großen britischen Banken erhalten zusammen geschätzte £ 34,4 an Subventionsgeldern (© new economics foundation)

Groß, größer, zu groß: Banken und ihre Subventionen

Welche Sektoren erhalten wohl die meisten versteckten Subventionen: Landwirtschaft? Luft- und Raumfahrt? Es sind wahrscheinlich die großen europäischen Banken, die sich über eine implizite Staatsgarantie in zweistelliger Milliardenhöhe pro Jahr freuen können. Das kommt daher, dass die Märkte davon ausgehen, die Regierung würde diese Banken niemals im Stich lassen, und ihnen daher günstigere Refinanzierungsmöglichkeiten bieten. Eine Bank, die in den Genuss dieser impliziten staatlichen Unterstützung kommt, kann deutlich höhere Risiken eingehen. Denn sie weiß ja, dass die Steuerzahler die Scherben am Ende aufsammeln werden (hier eine Erklärung auf Englisch), wie das genau funktioniert)

Die new economics foundation (nef), ein britischer Think Tank und Finance Watch-Mitglied, veröffentlichte im Dezember aktuelle Zahlen zur Staatsförderung der vier großen britischen Banken. nef schätzt, dass Barclays, RBS, HSBC und Lloyds im Jahr 2011 zusammen Fördermittel von 34,4 Milliarden Pfund erhielten.

Die niederländische NGO SOMO, auch ein Finance Watch-Mitglied, verfasste eine ähnliche Studie in Bezug auf die vier größten niederländischen Banken: Sie gehen davon aus, dass ABN Amro, ING Group, Rabobank und SNS Reaal Groep versteckte Subventionen in Höhe von 4,1 bis 12,3 Milliarden Euro jährlich genießen.

Kein Wunder, dass die Banken alles dafür tun, um Struktureformen zu vermeiden.

Vielen Dank an alle für das wertvolle Feedback bei unserer letzten Umfrage! Wenn man die Antworten zusammenfasst, dann scheint der typische Freund von Finance Watch (zumindest der, der an Umfragen teilnimmt) etwa so auszusehen: Ein Mann (77%), 45 Jahre oder älter (53%), Angestellter (41%), Rentner (19%) oder Selbständiger (16%), der in Frankreich, Deutschland oder Belgien (84%) wohnt. Er hält sich über die Aktivitäten von Finance Watch auf dem Laufenden, um die Entscheidungsprozesse in Brüssel mitzuverfolgen (52%) und daran teilzunehmen (58%). Er versteht einiges (38%) oder das meiste (53%) von dem, was er über das Finanzwesen liest, und er möchte von FW neuen Ideen für Finanzmarktreformen (72%) sowie Analysen zu aktuellen Themen (60%) erhalten. Außerdem ließt er gerne die Publikationen von Finance Watch (67%) und wünscht sich gleichzeitig mehr Visuelles wie Cartoons und Infografiken (55%). Gewinnen Sie ein Buch!

Gewinnen Sie ein Buch!

Wie konnten faule Kredite und gewissenlose Bankiers eine weltweite Wirtschafts- und Finanzkrise auslösen? Hätte die Politik diese Exzesse nicht verhindern können, verhindern müssen? - Der renommierte Finanzexperte und Wirtschaftsjournalist Wolfgang Köhler hat in seinem Buch "Wall Street Panik – Banken außer Kontrolle" die Ursachen und Auswirkungen der US-Kreditkrise eingehend analysiert und packend aufgearbeitet. Lehrreich, spannend und äußerst anschaulich!

Gewinnen Sie eines von fünf Exemplaren! Die Frage: Was sind sogenannte Ninja-Kredite? Schicken Sie Ihre Antwort vor dem 15. Februar 2013 an: friends@finance-watch.org

Info: "Wall Street Panik – Banken außer Kontrolle", Mankau Verlag, 2008, 206 Seiten, 18,95 €. Website von Wolfgang Köhler: www.redaktionkoehler.de

Wussten Sie, dass Wolfgang ein Vorstandsmitglied von Finance Watch ist?

Wenn Sie unsere Arbeit weiter unterstützen möchten, dann leiten Sie diese Mail an alle Freunde weiter, die interessiert sein könnten, folgen Sie uns auf Twitter und Facebook oder machen Sie eine Online-Spende.

Im Namen aller bei Finance Watch wünsche ich Ihnen frohe Weihnachten und ein inspirierendes neues Jahr.

Mit freundlichen Grüßen

Thierry Philipponnat

Generalsekretär

Thierry

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